Eisen ist in Oberflächengewässern meist in geringen Mengen enthalten, im Grundwasser finden sich häufig natürlich bedingt hohe Konzentrationen. Ist der Gehalt zu hoch, wird das Eisen gleich im Wasserwerk entfernt. Durch Korrosionsvorgänge vor allem bei älteren Rohren kann jedoch auf dem Weg vom Wasserwerk zum Verbraucher erneut Eisen ins Trinkwasser gelangen. Auch Wasser aus Hausbrunnen kann einen sehr hohen natürlichen Eisengehalt aufweisen. Häufig ergeben sich auch erhöhte Eisenwerte, wenn das Brunnenwasser durch verzinkte Eisenrohre gefördert wird. Aufgrund der stoßweisen Entnahme kann sich keine Schutzschicht bilden und die Zinkschicht wird allmählich abgetragen, so dass das Rohr korrodiert und Eisen abgibt. Frisch gefördertes eisenhaltiges Wasser ist mitunter klar. Kommt das Wasser jedoch mit Luftsauerstoff in Berührung, flockt das Eisen als rot-brauner Eisenoxid-Niederschlag aus und verursacht Färbung und Trübung des Wassers.
Wirkung von eisenhaltigem Wasser
Eisenhaltiges Wasser verursacht rot-braune Ablagerungen sowie Verfärbungen der Wäsche nach dem Waschen. Außerdem greift das Eisen metallische Rohre an und führt zu Ablagerungen in den Rohren, die oft durch sogenannte Eisenbakterien noch verstärkt werden.
Bedeutung des Eisens für den Menschen
Eisen ist für den Menschen ein wichtiger Mineralstoff. Seine zentrale Bedeutung ist die Beteiligung im sauerstoffübertragenden roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Eisen wird jedoch kaum aus dem Wasser heraus vom Körper aufgenommen, der vorwiegende Aufnahmeweg ist die Nahrung. Auf jeden Fall ist ein erhöhter Eisenwert im Wasser nicht gesundheitsschädlich. Zu beachten ist jedoch, dass Eisen in der Regel von Mangan begleitet wird. Zwar ist auch Mangan ein essentielles Spurenelement, es gibt allerdings Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen stark manganhaltigem Trinkwasser und neurologischen Schäden bei älteren Menschen und Kindern.
Eisengrenzwerte im Trinkwasser
Der Grenzwert für Eisen im Trinkwasser beträgt nach der Trinkwasserverordnung 0,2 mg/l, der für Mangan 0,05 mg/l. Kleine Anlagen zur Trinkwasserproduktion (Hausbrunnen) dürfen jedoch ausnahmsweise Werte bis 0,5 mg/l Eisen und 0,2 mg/l Mangan erreichen, wenn die Ursache an den Bodenverhältnissen liegt. Der Grenzwert ergibt sich vorwiegend aufgrund der Einschränkung der Gebrauchseigenschaften des Wassers, sowie des unangenehm metallischen Geschmacks von eisenhaltigem Wasser. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hält einen Grenzwert für Eisen aufgrund gesundheitlicher Bedenken nicht für erforderlich. Für Mangan gibt es in der Mineral- und Tafelwasserverordnung eine Höchstgrenze von 0,05 mg/l, wenn das Wasser als „für Säuglinge geeignet“ ausgezeichnet werden soll.
Enteisenungsverfahren
Das Abfiltern von Eisen und Mangan aus dem Wasser ist aufwendig, zumal es hier in der Regel nicht reicht, sich auf das Trink- und Kochwasser zu beschränken. Vielmehr soll meistens das gesamte in Haus und Garten verwendete Wasser aufbereitet werden. Zur Einschätzung der in Frage kommenden Filterverfahren empfehlen wir, zuerst eine Wasseranalyse durchführen zu lassen.
Bei Wochenendgrundstücken mit geringem Wasserverbrauch bringt häufig bereits eine einstufige Filteranlage mit einer Patrone aus gepresster Aktivkohle gute Ergebnisse. Nebenbei bindet diese auch Arzneimittelrückstände, Rückstände von Pestiziden u.a. organische Chemikalien. Aufgrund des Verkeimungsrisikos sollte die Filterpatrone spätestens nach 6 Monaten ersetzt werden.
Bei größerem Wasserbedarf kommen mehrstufige Filteranlagen in Frage, die aus Standardmodulen anhand einer Wasseranalyse individuell zusammengestellt werden. Darüber hinaus gibt es technische Anlagen, die nur nach einer Vor-Ort-Begehung durch den Fachmann ausgelegt werden können.