Biene

Kom­post­toiletten und Ökologie

Rund 2 Milliarden Menschen leben heute weltweit ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser, nur 5 % der Abwässer werden weltweit gereinigt, dadurch leidet in den Entwicklungs­ländern jeder zweite Mensch an einer wasser­bedingten Krankheit, es sterben jährlich 5 Millionen Menschen durch unreines Trinkwasser [Jahres­gutachten 1997 des wissen­schaftlichen Beirates „Globale Umweltveränderungen“ der Bundesregierung (WBGU)]. Solche Probleme stehen in unserem wohlhabenden Weltdrittel nicht auf der Tagesordnung.

Unser Wasser ist sauber und kommt auf Anforderung aus einer Leitung. Wir benutzen für die unangenehmen Hinterlassenschaften eine Toilette und lösen dann einen Spülvorgang aus, der eine saubere Toilettenschüssel hinterlässt. „Dabei ist die Wassertoilette als eine der größten Umweltkatastrophen dieses Jahrhunderts anzusehen. Denn was gemeinhin als saubere Lösung der menschlichen Abfallprobleme angesehen wird, bringt in Wahrheit die Naturkreisläufe völlig aus dem Gleichgewicht. Kot und Urin enthalten reichlich Stickstoff und Phosphor – an Land wichtige Düngemittel. Doch im Wasser fördern sie Algenwuchs und werden zur tödlichen Bedrohung für viele Lebewesen. Daneben stecken die Fäkalien voller Krankheitskeime: Coli-Bakterien, Salmonellen, Viren und Wurmerreger, die im warmen Abwasser ideale Überlebensbedingungen finden. Auch im Klärwerk werden sie nicht restlos gekillt.“
[Ökotest Sonderheft Nr. 20, 1996, S. 58]

Wassertoilette

Die Wassertoilette, einst die Rettung der Städte vor der Seuchengefahr, hat das Problem der Seuchengefahr nur in die Zukunft verlagert und weitere Probleme hinzubeschworen. Nicht einmal moderne Klärwerke sind in der Lage, das Wasser wieder so rein zu machen, wie es vor der Kontamination mit Fäkalien war. Für dicht besiedelte Gebiete mit vorhandener Kanalisation ist das System Wasserspültoilette und Klärwerk sicher der z.Z. beste Kompromiss, in ländlichen Gegenden und da wo die Kanalisation fehlt, sind dezentrale Entsorgungsstrategien häufig ökologischer und ökonomischer.

 

Fäkalien gehören nicht ins Wasser, denn jedes Abwasser wird irgendwann wieder als Trinkwasser benötigt!