Stevia

Nahrungs­ergänzung­mittel, gesunde Zucker-Alternativen, Effektive Mikroorganismen

Angenommen wir ernähren uns ausgeglichen und gesund, mit frischen regionalen Lebensmitteln des ökologischen Landbaus; sind Nahrungsergänzungsmittel dann überhaupt notwendig?

Diese Frage wird kontrovers beantwortet. Sie beinhaltet auch unterschiedliche Vorstellungen von einer gesunden Ernährung, von viel und wenig und von der Qualität unserer Nahrungsmittel allgemein. Abgesehen davon ernähren sich vermutlich nur wenige wirklich konsequent so wie sie es für gesund halten; wenn sie ehrlich sind. Hinzu kommt, dass es Lebensweisen gibt, in denen es sinnvoll sein kann wichtige Nährstoffe zu ergänzen, wie z.B. bei einer veganen Lebensweise. Häufig sind Nahrungsergänzungsmittel jedoch nicht nur als alternative Nährstofflieferanten zu verstehen, sondern erfüllen zusätzliche Aufgaben. Einige helfen dem Körper insgesamt zu reinigen, andere bewirken speziell eine Reinigung des Darms bzw. einen Wiederaufbau der Darmflora. Die Unterstützung der Darmflora ist nicht nur nach einer langen Antibiotikaeinnahme wichtig, sondern auch nach einer längeren Phase der ungesunden Ernährung als Einstimmung auf eine Ernährungsumstellung hilfreich. In diesem Zusammenhang lassen sich auch alternative Süßungsmittel sehen, mithilfe derer eine Ernährungsumstellung hin zu weniger Zucker gelingen kann. Nahrungsergänzungsmittel sind daher nicht nur mit Vitaminpillen oder Mineralstoffpräparaten gleichzusetzen, ganz im Gegenteil sind es vielfältige Produkte mit einem breiten Wirkspektrum.

Gesunde Alternativen zum Zucker

Die Erkenntnis, dass viel Zucker vor allem in seiner raffinierten Form gesundheitlich schädlich ist, scheint immer mehr Menschen einzuleuchten. Bedenklich ist Zucker vor allem deshalb, weil die gleichzeitig notwendigen Mineralstoffe und Vitamine fehlen um den Zucker gut verstoffwechseln zu können und längerfristig Energie zu bekommen. Raffinierte Produkte (auch solche, die Auszugsmehle enthalten) hingegen bewirken unter anderem eine sehr schnelle Aufnahme über die Darmwand einhergehend mit einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und einer anschließenden Unterzuckerung und Heißhunger. Wobei Heißhunger eigentlich ein Hinweis auf die Notwendigkeit der Mineralstoffzufuhr oder den Hunger der bereits gezüchteten Pilze im Darm ist. Ist man sich darüber im Klaren, dass ein hoher Zuckerkonsum eher schadet als nützt, ist es allerdings häufig schwierig die Konsequenzen zu ziehen (Zucker hat ein hohes Suchtpotential!). Ein fließender Übergang hin zu einer weitestgehend zuckerfreien Ernährung ist möglich indem man alternative Süßungsmittel wie Agavendicksaft oder Ahornsirup verwendet. Diese beinhalten überhaupt auch Mineralien, allerdings ist ihr Zuckergehalt immer noch ziemlich hoch. Eine andere Alternative sind Süßungsmittel wie Stevia oder Xylit / Xylitol / Xucker, die keinen Haushaltszucker beinhalten.

 

Stevia Rebaudiana ist eine aus Paraguay stammende Pflanze, die in ihren Blättern das sogenannte Steviosid enthält, eine Substanz die 300 mal süßer als Zucker ist. Stevia werden neben seiner Süße zahlreiche Heilwirkungen nachgesagt. So soll es Karies hemmen, vor Infektionen schützen und den Blutzuckerspiegel regulieren. Inzwischen ist das Steviosid auch in der EU als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Paradoxerweise ist jedoch nur das Steviosid also der Extrakt erlaubt und nur im Einzelfall die Blätter (z.B: mit Stevia-Tee gesüßter Joghurt der Andechser Molkerei Scheitz). Dabei gilt auch für Stevia, dass das unraffinierte Produkt (also die Blätter) natürlicher ist und Mineralstoffe und Vitamine enthält.

Xylit (auch als Xucker bekannt) ist ein natürlicher Zucker bzw. Zuckeralkohol, der  nicht Insulinabhängig verstoffwechselt wird. Zu der Regulierung des Blutzuckerspiegels kommen noch einige gesundheitliche Vorteile hinzu. So ist Xylit selektiv antibakteriell, d.h. die Darmflora wird nachweislich nicht geschädigt während kariesverursachende Bakterien (Streptokokkus mutans) absterben. Diese Bakterien sind auf Zucker als Nahrung angewiesen, können Xylit jedoch nicht verstoffwechseln. Die karieshemmende Wirkung wurde v.a. in Finnland viel erforscht und führte dazu, dass Xylit vielfach in Zahncremes oder Kaugummis eingesetzt wird. Im Gegensatz zu Stevia kann Xylit mengenmäßig wie Zucker verwendet werden. Größere Mengen wirken zunächst abführend, allerdings gibt sich dieser Effekt mit der Zeit, da Xylit grundsätzlich verstoffwechselt werden kann. Beim Zubereiten von Hefeteig sollte man jedoch aufpassen, da die Hefe Zucker braucht, der nicht von Xylit ersetzt werden kann.

Effektive Mikroorganismen EM

“Ich glaube, dass ich einen Weg

gefunden habe, wie wir das dringlichste

Problem, das der Nahrungsversorgung, angehen

und lösen können, und zwar dadurch, dass wir die

winzigen Geschöpfe, die ich effektive Mikroorganismen

nenne, als Helfer benutzen.”

Prof. Dr. Teruo Higa

 

EMist die Abkürzung für Effektive Mikroorganismen, die von ihrem Entdecker, dem Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer Prof. Dr. Teruo Higa geprägt wurde. Higa war auf der Suche nach Alternativen zu den gefährlichen in der Landwirtschaft verwendeten Chemikalien und experimentierte daher mit Mikroorganismen zur Verbesserung der BodengesundheitundBodenfruchtbarkeit. Der Begriff Mikroorganismen bezeichnet die kleinsten, unter dem Mikroskop erkennbaren Lebewesen. Dazu gehören Bakterien, Algen, Hefen, Pilze, Protozoen, nicht jedoch Viren. Nach Misserfolgen bei Experimenten mit einzelnen Bakterienstämmen, entsorgte er alles zusammen auf einem Stück Rasen und bemerkte, dass das Gras nach einiger Zeit besser wuchs. Ein glücklicher Zufall. Die Kombinationwar also der Schlüssel. Higa entwickelte also eine ideale Kombination von sich gegenseitig unterstützenden Mikroorganismen, die das gesunde Pflanzenwachstum fördern und Erträge und Geschmack verbessern. Sie besteht hauptsächlich aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien. Es handelt sich um eine perfekte Symbiose u.a. von aeroben und anaeroben Bakterien, die auch in anderen Milieus regenerative Kräftehervorbringt und daher vielfältige Anwendungen ermöglicht.

 

Die Wirkungsweise der EM beruht auf den in der Natur herrschenden zwei entgegen gesetzten Mechanismen, der Regeneration (Aufbau) und der Degeneration (Abbau – z.B. Fäulnis). Beide werden von Mikroorganismen kontrolliert. Wenige dominierende Bakterienstämme geben dabei die Richtung vor und die restlichen Bakterienstämme unterstützen dann den jeweiligen Prozess. Daher lässt sich durch die Zugabe von wenigen (regenerativ wirkenden) Effektiven Mikroorganismender Gesamtprozeß in einem Milieu in die regenerative Richtung hin wandeln, also zu pflanzen- und gesundheitsfördernden Aktivitäten. Dies wird u.a. dadurch ermöglicht, dass ein Umfeld des Energieüberschusses durch die antioxidativen Ausscheidungsprodukte der Effektiven Mikroorganismen hergestellt wird. Allgemein bleibt festzuhalten, dass die Anwendung von EM bei Systemen, die sich im Gleichgewicht befinden, keinen Nutzen bringt.

Kristall Salze

Obwohl es schon Milliarden von Jahren her ist, seit in den Urozeanen die ersten lebenden Organismen entstanden, ist diese Herkunft noch immer greifbar wenn man sich die Rolle von Wasser und Salz für den menschlichen Körper ansieht. Je nach Lebensalter besteht der Mensch aus 45–75 % Wasser und auch Salz hat nicht in den Zellen aber im Extrazellularraum eine außerordentliche Bedeutung. Nicht ohne Grund wird Menschen bei einem hohen Blutverlust physiologische Kochsalzlösung verabreicht. Das Blut ist größtenteils Salzwasser mit einer Salzkonzentration die noch einem Drittel der Konzentration der heutigen Meere entspricht. Eine wichtige Rolle spielt Salz vor allem bei der Regulierung des Wasserhaushalts, aber auch für die Reizweiterleitung im Nervensystem und die Bildung der Magensäure. Eine starke Salzreduktion kann daher sogar gefährlich werden (v.a. wenn gleichzeitig viel getrunken wird). Der Nutzen einer Reduktion des Salzkonsums hingegen ist auch für Menschen mit Bluthochdruck umstritten, da nicht alle salzsensitiv reagieren.

 

Natursalze werden entweder als Steinsalz in Salzminen abgebaut oder als Meersalz in sogenannten Salzgärten getrocknet. Zusätzlich gibt es sogenannte Solesalze wie das Quellsalz aus Portugal, das von unterirdischen Quellen gelöst und an der Oberfläche getrocknet wird.

Steinsalze gibt es in vielen Gegenden der Erde. Die Salzlagerstätten entstanden als Teile der Urmeere eintrockneten und nach und nach unterschiedlich lösliche Salze ausfielen. Nach Kalk und Gips, fiel Natriumchlorid (also unser Kochsalz) aus und wurde anschließend u.a. von wasserundurchlässigen Tonen überdeckt. Die Dicke der abbaubaren Schichten führte zu der sogenannten Barrentheorie, die besagt, dass die langsam eintrocknenden Meeresteile am Anfang noch eine Verbindung zum Meer hatten durch die sie mit immer neuem Salzwasser versorgt wurden. Je nachdem wie rein und langsam das Natriumchlorid auskristallisierte, können heute wunderschöne kubische, klare Salzstücken erhalten werden, die Halite. Andere Salze besitzen aufgrund von Eisenoxidbestandteilen eine leicht rosa Färbung. Dies wurde eine Zeitlang mit der besonderen Naturbelassenheit gleichgesetzt, allerdings sind die meisten Steinsalze natürlicherweise weiß. Viele Lagerstätten in Europa sind noch heute an ihrem Namen zu erkennen wie z.B. Bad Reichenhall oder Salzburg, da historisch gesehen der Salzabbau eine unglaubliche Bedeutung nicht nur für diese Orte hatte.

Auch die Gewinnung von Meersalz hat eine lange Tradition. Dafür wird Meerwasser in große Becken geleitet, in denen das Wasser verdunstet und aufgrund der Aufkonzentrierung das Salz ausfällt. Eigentlich ähnelt dieses Prinzip der urzeitlichen Entstehung der Steinsalzlagerstätten. Meersalz ist jedoch nicht gleich Meersalz. So entsteht das sogenannte Fleur de Sel nur an heißen und windstillen Tagen direkt an der Wasseroberfläche und wird dort von Hand abgeschöpft. Andere Meersalze werden noch aufgearbeitet, d.h. umkristallisiert um störende Schwebstoffe zu entfernen. Gerade beim Meersalz muss auch darauf geachtet werden, dass die im Meer befindlichen Schadstoffe nicht über das Salz aufgenommen werden.

 

Alle genannten Natursalze beinhalten 95–98 % Natriumchlorid und bestehen so wie auch „normales Kochsalz“ zum größten Teil daraus. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass Natursalzen keine Substanzen zugesetzt werden, also weder Rieselhilfen noch vermeintlich positive Substanzen wie Jodid oder Fluorid. Dahingegen beinhalten Natursalze noch einen geringen Anteil anderer Mineralien. Vielfach wird darauf hingewiesen, dass die enthaltenen Mengen an Mineralien ernährungsphysiologisch unbedeutend sind. Allerdings bewirken diese kleinen Mengen doch eine deutliche Geschmacksveränderung. Wird „normales Kochsalz“ als eher stechend im Geschmack empfunden, ist der milde Geschmack von Himalaya-Kristallsalz oder Fleur de Sel hervorzuheben. Auch andere Gourmetsalze zeichnen sich durch besondere Geschmacksnoten aus, so z.B. das rote und schwarze Hawaii-Salz oder das Rauchsalz, die allerdings traditionell noch bearbeitet werden.

Auch spezielle gesundheitliche Anwendungen und Wirkungen werden den naturbelassenen Salzen zugeschrieben. Dabei werden den einzelnen Salzlagerstätten unterschiedliche Einflüsse zugesprochen (z.B. Himalaya-Salz). Interessant ist in diesem Sinne vielleicht der Ausspruch Justus von Liebigs der sinngemäß Salz für den kostbarsten Edelstein der Erde hielt. Der Hinweis auf Salz als Edelstein stellt natürlich die Bedeutung des Salzes für die Menschen heraus. Allerdings kann man Salzkristalle dementsprechend wie „andere“ Edelsteine auch für gesundheitliche Belange anwenden, ohne sie nur auf ihre Zusammensetzung zu reduzieren. Probieren sie es aus!

 

Quelle: z.B. http://www.scinexx.de/dossier-detail-222-9.html