Wasserstrudel
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Wasseraufbereitung – unterschiedliche Verfahren

Wenn als Trink­wasser bestimmtes Wasser nicht den gesetz­lichen Anforderungen entspricht, muss es aufbereitet werden. Bei Leitung­swasser erfolgt die erste Aufbereitung direkt im Wasser­werk. Bei Haus­brunnen­anlagen ist der Betreiber selbst dafür verant­wortlich, die Wasser­qualität regelmäßig zu kontrollieren und das Wasser je nach Problem­lage aufzu­bereiten. Über die gesetz­lichen Anforderungen hinaus, haben viele Verbraucher individuelle Ansprüche an die Wasser­qualität. Denn klar ist: auch wenn das Wasser vom Wasserwerk gemäß den gesetzlichen Anforderungen in das Rohr­leitungs­system eingespeist wird, muss es noch lange nicht wunschgerecht beim Verbraucher ankommen.

Zielstellungen

Bei Hausbrunnenanlagen ist das häufigste Problem ein erhöhter Eisengehalt des Wassers.

Arzneimittel- und Pestizidrückstände sind für Zeitungsmeldungen, wie z.B. „Medikamentencocktail im Trinkwasser“ (Spiegel 26.08.2004) verantwortlich. Sie sind inzwischen häufig in feinen Mengen im Wasserkreislauf vorhanden und können in den Wasserwerken z.Z. noch nicht wirksam zurückgehalten werden.

Während des Transportes in den Leitungen können Schwermetalle, wie Blei, Cadmium oder Kupfer in das Wasser übergehen.

In den Leitungen können sich Bakterienfilme bilden, aus denen Bakterien in das Wasser gelangen. In den Leitungen können auch Asseln leben. Deren Kot wird häufig als Rostniederschlag fehlgedeutet. Die Biofilmbildung wird durch Asselkot gefördert.

Mitunter wird das Wasser im Rohrleitungsnetz gechlort, da die Wasserwerke bei Bakterienbefall eine Desinfektion durchführen müssen. Das kann Geschmack und Geruch beeinträchtigen.

Der hohe Druck im Rohr­leitungs­system und die künstliche laminare Bewegungs­form verändern das Wasser. Daher unterscheidet sich Leitungswasser hinsichtlich seiner Struktur von einem natürlichen Quellwasser.

Der in einigen Regionen hohe Gehalt des Wassers an Mineralstoffen, besonders dem Kalkbildner Kalzium ist von vielen Verbrauchern nicht gewünscht.

Manche Verbraucher möchten aus gesundheitlichen Gründen basisches Wasser trinken. Leitungswasser ist in der Regel neutral. 

Verfahren

Aus der Vielfalt der unerwünschten Stoffe und auch der Unterschiedlichkeit der Ansprüche der Verbraucher ergibt sich, dass es nicht ein ideales Wasser­auf­bereitungs­verfahren geben kann. Vielmehr haben ganz unter­schiedliche Techniken ihre Berechtigung.

 

Wasserfilter werden in der Regel zur Aufbereitung des Trink- und Kochwassers direkt in der Küche eingebaut. In Frage kommen entweder Aktivkohlefilter oder Umkehrosmoseanlagen. Sie entfernen Arzneimittelrückstände, Schwermetalle, Bakterien, Chlor und andere Geruchs- und Geschmacksstoffe. Umkehr­osmose­anlagen entfernen zusätzlich auch die Mineralstoffe und damit das Kalk. Aufgrund ihres sehr weiten Wirkungsspektrums können sie auch problematisches Brunnenwasser sicher aufbereiten. Bestimmte Modifikationen ermöglichen die Herstellung von basischem Wasser.

Belebungsverfahren bewirken eine Vitalisierung des Wassers ohne die chemische Zusammensetzung zu verändern. Hier gibt es viele Überschneidungen mit Kalkbehandlungsanlagen, da beim Beleben des Wassers auch die Kalkstruktur verändert wird.

Kalkbehandlungsverfahren verhindern, dass Kalk sich in den Leitungen und Armaturen ablagert oder den Geschmack stört. Es gibt sehr verschiedene Verfahren, vom Portionsfilter für 1 Liter Wasser bis zur Anlage für das Mehrfamilienhaus. Manche entfernen Kalk wirklich aus dem Wasser, manche verändern die chemische Zusammensetzung des Wassers überhaupt nicht.

Enteisenungsanlagen reduzieren den Eisengehalt, in der Regel auch Mangan und mitunter Ammonium. Meistens werden sie bei Hausbrunnenanlagen benötigt und müssen das gesamte in Haus und Garten benötigte Wasser aufbereiten.