Die Komposttoilette – eine Übersicht
Eine Humustoilette, auch Trocken- oder Trenntoilette genannt, ist die ökologische Alternative zu Wasser- oder Chemietoiletten. Die trocken gesammelten Fäkalien verschmutzen nicht das Wasser, welches irgendwann wieder als Trinkwasser genutzt wird, sondern können als natürliche Nährstoffe dem Boden zugefügt werden. Ein Mensch produziert pro Jahr Dünger für 200 kg Getreide.
Eine Komposttoilette (nicht zu verwechseln mit einem Plumpsklo) ist hygienisch und bei sachgemäßem Gebrauch geruchlos. Der Trick ist die Trennung von Feststoffen und Urin, so dass keine Fäulnis eintritt. Zu den Feststoffen wird Rindenschrot zugegeben, der die Restfeuchte aufsaugt und als Strukturmaterial dient. Eine Entlüftung sorgt für eine gute Trocknung, Ankompostierung und Ableitung der Gase.
Zudem sind Komposttoiletten eine kostensparende Alternative für alle, die keinen Abwasseranschluss haben. So ist sie vor allem in Kleingartenanlagen beliebt. Es gibt auch Komposttoiletten für Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Diese sind so ausgelegt, dass schließlich fertiger Kompost entnommen wird.
Geschichte der Komposttoilette
Komposttoiletten sind keine Erfindung der Ökobewegung. Vielmehr entwickelten sich im 19. Jahrhundert aus den ersten Aborten parallel unterschiedliche Trockentoilettensysteme und Wasserspültoiletten. Da es zu dieser Zeit noch keine Klärwerke gab, d.h. die Kanalisation entleerte auf Rieselfelder oder direkt in den nächsten Fluss, setzten sich schon damals die Hygieniker für das Trockenklosett ein. Die Entwicklung der modernen Komposttoiletten startete Ende der 1930er Jahre in Schweden. Die zahlreichen Sommerhäuser in Einzellage bei felsigen Bodenverhältnissen gestatteten keine Abwassersammelgruben oder andere Abwassersysteme. Seit Mitte der 1970er Jahre werden Komposttoiletten mit großem Erfolg in den USA weiterentwickelt und werden besonders auch im öffentlichen Bereich (Nationalparks) eingesetzt.